Faltblatt "Migrant? Muslim? Mensch!"

Diskriminierungserfahrungen und das damit verbundene Gefühl, kein Teil dieser Gesellschaft zu sein, sind Faktoren, die die Radikalisierung vor allem junger Menschen begünstigen. Ein wichtiges Ziel in der Präventionsarbeit ist deshalb, Diskriminierungsräume aufzubrechen. Das kritische Hinterfragen von Vorurteilen gegenüber Muslimen trägt hierzu entscheidend bei.

 

Deutschland ist inzwischen auch für viele Musliminnen und Muslime Heimat geworden. Unabhängig ihrer geographischen, ethnischen, politischen oder sozialen Herkunft haben sie jedoch seit geraumer Zeit mit einem erheblichen Negativ-Image zu kämpfen. Eine Hauptschuld trägt hierbei eine Minderheit radikaler Islamisten, die zwar insgesamt weniger als ein Prozent der Gläubigen ausmacht, durch fehlende Integrationsbereitschaft, Ablehnung einer pluralistischen Gesellschaft und zum großen Teil auch Gewaltbereitschaft immer wieder auffällt.

 

Mit fatalen Folgen: Derzeit will jeder vierte Deutsche die Zuwanderung von Musliminnen und Muslime in die Bundesrepublik verbieten. Aufgrund bestehender Vorurteile wird vonseiten der „Mehrheitsgesellschaft“ oft der Kontakt zu Musliminnen und Muslime gemieden. Fehlende Begegnung und gegenseitiger Austausch tragen dazu bei, dass sich negative Einstellungen verfestigen, positive Erfahrungen nicht gemacht werden können. Betroffen von dieser ablehnenden Haltung sind auch die hier im Faltblatt vorgestellten Leipzigerinnen und Leipziger, die zur Minderheit der etwa 17.000 Muslime in unserer Stadt gehören.

Um Vorurteile und Stereotype gegenüber Muslimen zu widerlegen, wurden im Rahmen dieses Projektes vier Leipzigerinnen und Leipziger protraitiert, die zu gängigen Vorurteilen ihre Ansicht dargelegt haben. Die Faltblätter werden in der nächsten Zeit in öffentlichen Einrichtungen und Vereinen ausgelegt. Ein besonderer Dank geht an alle Unterstützerinnen und Unterstützer!